Milchsäurebakterien
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Die Milchsäurebakterien (Lactobacillales)
oder Laktobazillen bilden eine Ordnung von grampositiven,
stets anaeroben
aber meist aerotoleranten Bakterien,
die sich dadurch auszeichnen, dass sie Zucker zu Milchsäure
abbauen (Milchsäuregärung). Sie ähneln sich untereinander morphologisch kaum, sind aber physiologisch
einheitlich zu beschreiben: Sie sind zur Energiegewinnung auf Kohlenhydrate
angewiesen und scheiden als Endprodukt ausschließlich (homofermentative
Bakterien) oder überwiegend (heterofermentative
Bakterien) Milchsäure bzw. Lactat
aus. Von anderen ebenfalls Milchsäure produzierenden Bakterien unterscheiden
sie sich durch ihre Unfähigkeit zu einem anderen Stoffwechselprozess
als der Gärung,
die sie auch bei Anwesenheit von Sauerstoff ausführen. Durch ihre
Spezialisierung auf das Wachstum in Milch und ähnlich nährstoff- und supplinreichen
Umgebungen haben Milchsäurebakterien die Fähigkeit zur Synthese vieler lebensnotwendiger Stoffe
verloren, wie zum Beispiel Aminosäuren
und die für Atmungsprozesse notwendigen Porphyrine und Cytochrome. Unter anderem bilden sie keine Katalasen;
d.h. sie können H2O2 nicht spalten. Man kann die
Milchsäurebakterien daher nur an sehr speziellen Standorten finden:
aber auch im Gehirn, im Zentralen Nervensystem, sowie in den meisten Muskelorganen gebildet werden muß - oder der Körper bildet durch Gärungs- und Fäulnisprozesse pathogene, linksdrehende D(-)-Milchsäure, welche zu Blutgerinnungen und pathologischen Veränderungen in den Zellsystemen führt. Glykolyse ist der aerobe oder anaerobe Abbau von Glukose zur Energiegewinnung im Körper. Die dadurch entstehende ATP- und L(+)-Milchsäurebildung im Körper ist verantwortlich für die Fließgeschwindigkeit in den Blut-, Lymphund Liquor-Systemen. Das Herz ist zur Funktions- und Gesunderhaltung auf die dauernde Anwesenheit und Zufuhr von rechtsdrehender L(+)-Milchsäure im strömenden Blut angewiesen. Es produziert als einziges Organ aus Glukose und freien Fettsäuren basisch und antibakteriell wirkende, rechtdrehende L(+)-Milchsäure, welche schnellstens zur Leber transportiert werden muß um wieder zu Glykogen aufgebaut zu werden.
[Bearbeiten] Keimzahl in der Rohmilch
Maschinengemolkene Milch
wird in EU-Güteklassen eingeteilt: bei weniger als 100.000 Epithelzellen pro
Milliliter entspricht die Milch der Güteklasse 1, darüber der Güteklasse 2,
wobei ein Viertel bis die Hälfte davon Milchsäurebakterien sind. Diese
Durchschnittswerte werden über einen längeren Zeitraum erfasst. Zur Zeit kann man von einem Durchschnitt von 20.000
Keimen/ml Milch ausgehen (Quelle: Landesvereinigung der Bayerischen
Milchwirtschaft e.V.). Handgemolkene, sowie Milch aus biologisch geführten Betrieben hat eine
deutlich geringere Keimzahl, da hier im Gegensatz zu den konventionellen
Grossbetrieben die Reinigung der Euter vor dem Melken per Hand durchgeführt
wird. Diese Reinigung unterbleibt in konventionell geführten Großbetrieben
vielfach gänzlich, da das Melken z.T. bereits
vollautomatisiert durchgeführt wird. Über die Keimzahl hinaus wird auch noch
eine Prüfung auf somatische Zellen durchgeführt, die Hinweise auf die
Eutergesundheit der Herde liefert. Diese stehen aber
nicht im Zusammenhang mit der Anzahl der Milchsäurebakterien. In warmer Umgebung (20 bis 30 °C) wird unbehandelte Milch nach etwa zehn
Stunden mit etwa einer Millionen Keimen pro Milliliter sauer. Durch die Säure wird das Milcheiweiß
ausgefällt, so dass eine Verdickung der Milch eintritt. Frischmilch
wird deshalb sofort nach dem Melken auf max. 6 °C abgekühlt, da dies das
Bakterienwachstum hemmt. Eukaryoten
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Als Eukaryoten oder Eukaryonten
(Eucaryota; von altgriechisch εὖ eu „gut“, „echt“ und κάρυον karyon „Nuss“,
„Kern“) werden alle Lebewesen mit Zellkern und Zellmembran
zusammengefasst. Zusätzlich haben Eukaryoten mehrere Chromosomen,
was sie von Prokaryoten unterscheidet. Eukaryoten entwickeln sich immer aus zellkernhaltigen
Ausgangszellen (Zygoten,
Sporen) –
alle anderen zellulären Lebewesen, die keinen echten Zellkern besitzen, Archaeen
(Archaea) und Bakterien (Bacteria), darunter die Cyanobakterien (Cyanobacteria),
werden als Prokaryoten bezeichnet. Eukaryoten sind in der Regel um ein Vielfaches
größer als Prokaryoten (ca. 10-100
mal). Um ein reibungsloses Funktionieren der zellulären Abläufe über
größere Entfernungen innerhalb der Zelle zu ermöglichen, ist ein höherer
Organisationsgrad und eine Aufteilung des Zellraums in Kompartimente (Teilabschnitte) sowie Transport zwischen
diesen Kompartimenten notwendig. Aus diesem Grund
sind eukaryotische Zellen mittels Zellorganellen
strukturiert, welche wie die Organe eines Körpers verschiedene Funktionen
ausüben. Das bekannteste Organell ist der Zellkern, mit dem Hauptanteil des
genetischen Materials eines Lebewesens. Weitere Gene kommen je nach
Art in den Mitochondrien und Plastiden
vor. Eine weitere Besonderheit der Eukaryoten liegt in
der Proteinbiosynthese: Anders als Prokaryoten
sind Eukaryoten in der Lage, aus derselben
DNA-Information durch alternatives Splicing
unterschiedliche Proteine
herzustellen. Struktur und Form wird der eukaryotischen Zelle
durch das Cytoskelett verliehen. Es ist unter anderem aus Mikrotubuli, Aktinfasern
und Mikrofilamenten aufgebaut. |