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Logo Teil I; Nützliche und Effektive Mikroorganismen

Gesunde und sichere Nahrung


Nützliche und Effektive Mikroorganismen

Dr. Teruo Higa
Professor für Pflanzenbau an der
Ryukyus Universität
Okinawa, Japan

 

 

übersetzt von Frits D. van den Ham & Ulrike Hader

Ë


 

Inhalt

 

    Gesunde und schädliche Nahrung *

    Dauerhafte Landwirtschaft *

    Umweltprobleme und der agrarische Sektor *

    Aktiver Sauerstoff als Verschmutzer *

    Oxydative Substanzen *

    Mikroorganismen und der Boden *

    Schlußfolgerungen *

    Stichwortverzeichnis - FremdwörterFremdwörter *

     

    Fig. 1 Das Basiskonzept für die Behandlung von Mikroorganismen im Boden *

    Fig. 2 Bakterien zur Reinigung *

    Fig. 3 Stickstoffbindende Mikroorganismen *

    Fig. 4 Eumycota, die für eine nützliche Fermentation gebraucht werden *

    Fig. 5 Arten und Eigenschaften der Photosynthetsebakterien *

    Fig. 6 Pfeildiagramm für die Wiedergewinnung von umgesetzten organischen Substanzen und die Wirkung der Mikroorganismen im Boden *

     

    Teil I; Nützliche und Effektive Mikroorganismen

 


Gesunde und schädliche Nahrung

(INHALT)

Wenn man über gesunde Nahrung spricht, bedeutet dies auch, daß es eine schädliche Nahrung gibt. Die Nahrung ist von essentieller Bedeutung als Energiequelle für das Leben. Die meisten Krankheiten der Menschen entstehen durch falsche Nahrung. Abhängig von der Art, wie sie konsumiert wird, kann jede Nahrung schädlich sein. Häufig denkt man, daß bestimmte Nahrung gesund ist, obwohl diese schädliche Substanzen enthalten kann. Pflanzenschutzmittel können schädliche Substanzen enthalten, die eine giftige Wirkung im menschlichen Körper haben. Wenn diese Mittel nach Gebrauchsanweisung angewandt werden, werden sie als sicher betrachtet. Testresultate zeigen jedoch das Gegenteil.
Kunstdünger wird bei normaler Anwendung nicht als giftig betrachtet, es ist jedoch bekannt, daß Anhäufungen von Amiden, Nitraten und Ammonium in den Gewächsen während des Kochens in karzinogene Substanzen umgewandelt werden können.
Andere ernsthafte Probleme werden durch Reste von Pflanzenschutzmitteln verursacht, die zur Bekämpfung von Parasiten, Pilzen und Viren eingesetzt werden, um die Haltbarkeit der Gewächse zu erhöhen. Manche Nahrungsadditive können unter bestimmten Umständen auch in karzinogene Substanzen umgewandelt werden oder die Immunität vermindern.
Überhitzte Fritieröle sind zB sehr schädlich. Ein großer Teil unserer Nahrung kann nicht länger als sicher betrachtet werden.
Der Konsument bevorzugt Nahrung, die ohne Kunstdünger und chemische Pflanzenschutzmittel produziert worden ist. Die gängigen Methoden der Nahrungsproduktion sehen sich mit den Problemen im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit konfrontiert. Das weltberühmte Buch „Toter Frühling" von Rachel Carson, USA, hat den Konsument angesichts der Gefahren, die mit der Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger in der Landwirtschaft und dem Gartenbau verbunden sind, wachgerüttelt. Mit diesen Gegebenheiten als Hintergrund wird hiernach die Aufmerksamkeit der Produktion von gesunder und sicherer Nahrung gewidmet.

 

Dauerhafte Landwirtschaft

(INHALT)

Dauerhafte Landwirtschaft als Basis für den Fortbestand der Menschen muß den fünf untenstehenden Prinzipien entsprechen:

  1. Dauerhafte Landwirtschaft erhöht die Produktion von gesunder und sicherer Nahrung ohne Anwendung von Kunstdünger und chemischen Pflanzenschutzmitteln.
  2. Dauerhafte Landwirtschaft beachtet das Interesse von Konsument und Produzent
  3. Dauerhafte Landwirtschaft ist praktisch umsetzbar und soll fortwährend die Bodenfruchtbarkeit verbessern
  4. Dauerhafte Landwirtschaft schützt die Umwelt
  5. Dauerhafte Landwirtschaft ist in der Lage , einer wachsenden Weltbevölkerung ausreichend, gesunde und sichere Nahrung zu garantieren

 

Umweltprobleme und der agrarische Sektor

(INHALT)

Die Landwirtschaft wird heutzutage eine Agrarindustrie genannt, die die Natur nützt. Hierdurch wird der Eindruck erweckt, daß die Landwirtschaft eine positive Rolle bei der Erhaltung der Natur spielt. Das gängige Landwirtschaftssystem, das sich auf die Anwendung von Kunstdünger, chemischen Pflanzenschutzmitteln und schweren mechanischen Maschinen verläßt, ist eigentlich eine der wichtigsten Bedrohungen der Natur.
Die Verschmutzung und Zerstörung der Umwelt, verursacht durch die gängige Landwirtschaft, wird akzeptiert und als ein notwendiges Übel angesehen. Verschmutzung, die durch chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger verursacht wird, kann nicht mehr gutgemacht werden. Diese Substanzen verursachen nicht nur die Verschmutzung und Zerstörung des Ökosystems in Boden und Wasser, sondern sie sind auch die Ursache sekundärer Verschmutzungsprobleme durch die Bildung karzinogener Substanzen.
Andere Zweige der Industrie sind sich inzwischen ihrer Verantwortlichkeit gegenüber der Umwelt bewußt geworden. Durch zunehmenden öffentlichen Druck, großer finanzieller Strafen und der Entwicklung präventiver Technologien, trachtet die Nicht-Agrarische Industrie inzwischen auf die Problematik der Umweltverschmutzung entsprechend zu reagieren. (Fig.1 2. Teil)

(INHALT)

Fig 1. Das Basiskonzept für die Behandlung von Mikroorganismen im Boden

Durch die Anwendung von Kunstdünger werden organische Düngersubstanzen, wie tierischer Mist, Ernterückstände, Gemüse-, Früchte-, und Gartenabfälle nicht mehr als wertvoller Dünger betrachtet. Überschüsse dieser Produkte bilden ein inzwischen sekundäres Umweltproblem in Flüssen, im Oberflächen- und Grundwasser. Noch mehr Umweltprobleme entstehendurch die Zerstörung der Ozonschicht, dem Treibhauseffekt und die Bodenerosion. Weil Kunstdünger konzentrierte Salze enthalten, die gleichzeitig eine saure Wirkung haben, werden landwirtschaftliche Äcker ausgelaugt und das Gleichgewicht in der Bodenflora zwischen schädlichen und nützlichen Mikroorganismen ernsthaft gestört. Ein krankheitserregender Boden ist die Folge. Man kann sagen, daß 90 % aller landwirtschaftlichen Böden in der Welt krankheitserregend sind.

In Österreich gibt es ca. 3,5 Mio. ha landwirtschaftlichen Boden, davon 1,4 Mio. ha Ackerland und 1,9 Mio. ha Grünland. Pro ha und Jahr werden ca. 42 kg 100%iger Stickstoff in Form von Kunstdünger eingesetzt.

Der Stickstoffgehalt in den meisten Kunstdüngern beträgt zwischen 20 und 30 %.

 

Aktiver Sauerstoff als Verschmutzer

(INHALT)

Sauerstoff ist lebenswichtig, denn ohne Sauerstoff gibt es kein Leben. Wir brauchen ihn nicht nur zur Atmung, Sauerstoff setzt auch den Verbrennungsprozeß in den Zellen in Gang. Durch die Verbrennung wird Energie frei. Beim Verbrennungsprozeß im Organismus entstehen jedoch auch die sogenannten freien Radikale. Was sind freie Radikale?

Freie Radikale sind kleine, äußerst aggressive Sauerstoffteilchen (-Ionen), die in jedem Organismus vorhanden sind, die aber bei einem Überschuß schädlich sind. Freie Radikale sind für ein gut funktionierendes Immunsystem sehr wichtig, sie können aber auch Zellen schädigen. Sie sind die Ursache des Alterungsprozesses. Tote, wie lebendige Materie neigt zu Oxydation und Zerfall. Oxydation geht mit Sauerstoff eine Verbindung ein. Wenn ein geschälter Apfel einige Zeit liegen bleibt, dann wird dieser ab einem bestimmten Moment von selbst braun und beginnt zu faulen. Wenn es keine Verbindung mit Sauerstoff gäbe, bliebe der Apfel gesund. Dadurch ist es möglich, Krankheiten von Boden, Pflanze, Tier und Mensch im Zusammenhang mit der Oxydation und dem Auseinanderfallen der DNS (= Desoxyribonukleinsäure-Struktur) zu erklären.
Sauerstoff in seinem molekularen Zustand ist nicht in der Lage, Materie zu oxydieren. Damit dies möglich wird, muß Sauerstoff in einen aktiven Zustand versetzt werden. Ein solch aktiver Sauerstoff wird ein freies Radikal genannt. Einfach gesagt: die Reaktion eines freien Radikals ist mit Verbrennung zu vergleichen. Lebendige Organismen verwenden die freiwerdende Wärme. Lebendige Organismen sind in der Lage, diese Reaktion zu kontrollieren und können dazu Antioxydantien bilden.

Antioxydantien können ein Übermaß an aktivem Sauerstoff in Wasser umwandeln. Oxydativer Widerstand ist die Fähigkeit, dem Übermaß an aktivem Sauerstoff zu widerstehen.

 

Fig. 2. Reinigungsbakterien

(INHALT)

Bakterienart

Wichtigste Familien

Photosynthese- (grampositive) Bakterien..........................................

Rhodospirillum
Rhodopseudomonas
Chromatium, Chlorobium
 

Gramnegative,
Aerobe stabförmige und kreisförmige Bakterien ..............................

Pseudomonas, Gluconobacter
Acetobacter, Azotobacter
Rhizbium, Methylomonas
 

Grampositive kreisförmige Bakterien .................................................

Micrococcus, Streptococcus
Leuconostoc, Pediococcus
 

Stab- und kreisförmige Bakterien mit Endosporen ............................

Bacillus, Clostridium
Desulfotomaculum
 

Grampositive stabförmige Bakterien ohne Sporen ............................

Lactobacillus
 

Aktinomyceten und verwandte Bakterien .......................................

Corynebacterium
Arthrobacter
Propionibacterium
Frankia
Streptomyces
 

Im allgemeinen haben lebendige Organismen ein Anti-Oxydativ-Vermögen. Dagegen haben thermophile und putrifizierende Bakterien sowie Pathogene einen oxydativen Widerstand (bleiben am Leben).

Andere bekannte Bakterien haben einen hohen oxydativen Widerstand und können unter hohen oxydativen Umständen sehr aktiv sein. Höhere Lebensformen sind jedoch auf das eigene Antioxydativvermögen angewiesen, um Sauerstoffreaktionen zu regulieren und werden durch ein zuviel an Oxydation geschädigt. Zu starke Oxydation verursacht eine zu schnelle Verbrennung. Eine derartige Verbrennung verursacht nicht nur den Abbau von DNS sondern des ganzen Systems, das dadurch nicht mehr imstande ist, richtig zu funktionieren.

Wenn wir auf diese Weise die verschiedenen Krankheiten betrachten, verursacht der Abbau der DNS schließlich den Tod oder es entsteht durch Beschädigung der krebserregenden Gene Krebs. Viele Krankheiten können auf Basis von Oxydation der DNS erklärt werden.

Über Krankheiten und Immunität wurde viel geforscht. Es ist noch nicht ausreichend bekannt, daß Immunität und Antioxydation zusammengehören. Es wird immer deutlicher, daß die Immunität gegen Krankheiten, las Altern und die Vitalität lebendiger Organismen von der Fähigkeit zur Bildung von Antioxydantien abhängig ist.

 

Oxydative Substanzen

(INHALT)

Alle Stoffe, die als Verschmutzer gekennzeichnet werden, sind stark oxydativ. Selbst kleine Mengen dieser Substanzen sind in der Lage, große Mengen freier Radikale zu produzieren. Chemische Pflanzenschutzmittel, Kunstdünger, aggressive Reinigungsmittel, chemische Unkrautvertilger, Nahrungsadditive, Auspuffgase von Verkehr und Industrie, organische Abfälle und andere gefaulte Substanzen wie tierischer Mist, Gülle, usw., sind alle Produzenten von Oxydation. Wenn das Problem der Umweltverschmutzung nicht gelöst wird, dann wird auch das Problem der Oxydation nicht gelöst, wodurch auch die Ursache der belasteten und ungesunden Nahrungsmittel nicht beseitigt wird.
In der Natur gibt es zwei Prozesse, nämlich der des Aufbaus und der des Abbaus des Lebens. Weil man von Mikroorganismen weiß, daß sie in der Lage sind, Stoffe abzubauen, erwecken diese Organismen den Eindruck, daß sie nur mit dem Abbauprozeß beschäftigt sind. Jedoch, wenn man den Aufbauprozeß näher betrachtet, dann sind die Mikroorganismen sehr wohl mit der Synthese von organischen Substanzen beschäftigt. Die Kraft dieses Aufbauprozesses liegt im antioxydativen Vermögen und im Immunsystem der lebenden Substanzen.
Oxyde und bestimmte Mikroorganismen, die eine schnelle Oxydation und Dekomposition bewirken, sind die Verursacher des Abbauprozesses.
Fig 6 gibt einen Überblick der Relation zwischen dem Abbau- und Aufbauprozeß. Mikroorganismen sind die kleinsten Lebewesen, unsichtbar für das bloße Auge. Der Anfang von Abbau und/oder Aufbau wird von Mikroorganismen bestimmt.
So wie in Fig.6 angegeben, produzieren die meisten Mikroorganismen, die den Aufbau bewirken, Antioxydantien. Beispiele derartiger Mikroorganismen sind Milchsäurebakterien, Photosynthesebakterien, Hefen, Pilze, und grampositive Aktinomyceten.
Antioxydantien sind Substanzen, die freie Radikale bremsen. Es gibt verschiedene Arten von Antioxydantien, wie mehrere organische Säuren, Ester, Enzyme, Proteine und Polysaccharide. Ihre Rolle ist jedoch noch nicht vollkommen klar. Die nützlichen Mikroorganismen fördern den Aufbauprozeß, wobei Antioxydantien produziert werden. Die schädlichen Mikroorganismen fördern den Abbauprozeß, wobei Oxydantien gebildet werden, die freie Radikale produzieren können.

 

Mikroorganismen und der Boden

(INHALT)

Mikroorganismen sind lebendige Wesen, die sehr schnell auf Änderungen in ihren Lebensumständen reagieren. Die Zusammensetzung und die Population der Mikroorganismen in den Böden kultivierter Flächen sind nicht zu vergleichen mit denen der Bodenflora in unkultivierten Böden. Landwirtschaftliche Aktivitäten wie Bodenbearbeitung, Unkrautvertilgung, Bewässerung, Monokulturen und Kunstdüngeraufwand haben großen Einfluß auf die Lebensumstände der Mikroorganismen im Boden.

Die Fortpflanzung der Mikroorganismen in der freien Natur ist verschieden. Die aeroben Bakterien werden ganz einfach durch die Luft transportiert, die anaeroben dagegen haben größere Probleme sich zu bewegen und vermehren sich auch bedeutend langsamer.

 

Fig. 3: Stickstoffbindende Mikroorganismen

(INHALT)

 

Symbiotisch

Wichtigste Mikroorganismen

Algen

Anabena, Nostoc (leben in Symbiose mit Azolla)

Aktinomyceten

Frankia (lebt in Symbiose mit Erlen)

Bakterien

Rhizobium (leben in Symbiose mit Leguminosen)

 

Unabhängig

Aerobe

Algen

Anabena, Nostoc sp

 

Azotobacter

Azotobacter sp

 

Methanoxydierende Bakterien

Methylomonas sp

 

Schwefelbakterien

Thiobacillus thiooxidans

 

Aerobe Photosynthesebakterien

Erythrobacter longus

Mikro-aerofile

Kreisförmige Bakterien mit Endosporen

Bacillus, Polymyxa

 

Darmbakterien

Klebsiella, Pneumonia

 

Aktinomyceten

Propioxibacterium shermarii

Anaerobe

Kreisförmige Bakterien mit Endosporen

Clostridium, Pasteurianum Desulfotomaculum ruminis

 

Schwefelreduzierende Bakterien

Desulfouibrio vulgaris

 

Grüne Schwefelbakterien

Chlorobium linicola

 

Braun-grüne Photosynthesebakterien

Heliobacterium chlorum

Bakterien, die sowohl aerobe wie auch anaerobe Eigenschaften besitzen sind von Luft und Nahrung abhängig.

Nicht-violette Schwefelbakterien

Violette Schwefelbakterien

Rhodospirillum rubrum
Rhodopseudomonoas sp
Chromatium sp

 

Algen

Plectonema boryanum

Die meisten nützlichen Mikroorganismen, die Antioxydantien produzieren, sind ungleichmäßig verteilt und bilden an sich eine Minderheit.

Diese nützlichen Mikroorganismen können, abhängig von der Gewächssorte, sehr schnell von den schädlichen Mikroorganismen überholt werden, wenn der Mensch nicht zu Hilfe kommt.

Damit die Impfung nützlicher Mikroorganismen in den Boden erfolgreich verläuft, sollen wir die Samen der Mikroorganismen in den Boden einbringen und dafür sorgen, daß die Populationen durch eine richtige organische Nahrung zunehmen. Die Wirkung der Impfung von Mikroorganismen ist mit dem Säen oder Pflanzen vergleichbar, d.h.: zuerst eine richtige Bodenbearbeitung, dann Säen oder Pflanzen , dann Düngen.
Fig 2, gibt einen Überblick der wichtigsten Bakterien, die eine fermentative Synthese bewirken. In Fig 3 werden die Mikroorganismen erwähnt, die Stickstoff binden und von vitaler Bedeutung für das Wachstum der Pflanzen sind. Hefen und Pilze sind unentbehrlich in der effektiven Benutzung von organischen Substanzen. In Fig 4 werden die nützlichen Gruppen der Eumycota erwähnt.

Eine starke Zunahme der verschiedenen Sorten von Photosynthesebakterien ist ein wichtiger Faktor für die Bildung stabiler Ökosysteme durch nützliche Mikroorganismen, was aus der Forschung der Vergangenheit hervorgeht. Photosynthesebakterien werden in Fig.2 u. 3 erwähnt. Fig 5 erwähnt die verschiedenen Arten und ihre Eigenschaften.

Die oben erwähnten Mikroorganismen haben die Tendenz, einen Beitrag zum Aufbauprozeß zu liefern, durch den sie die Umstände jedes Wachstumsstadiums beherrschen können. Normalerweise werden diese zusammengesetzten Mikroorganismen als Samen verwendet. Auch die getrennt gezüchteten Mikroorganismen werden verwendet und erst im Moment der Verwendung gemischt. Die Samen dieser Mikroorganismen werden „Effektive Mikroorganismen-EM" genannt. EM soll gemäß der in der Anleitung angegebenen Dosierung eingesetzt werden.Die Nahrung für diese EM ist organisches Material, wie zB. Weizenkleie, Fischmehl und/ oder anderes frisches organisches Material. Es kann in den Boden mit organischen Düngemitteln wie zB Ernterückständen (Verhältnis 1000 kg /ha, das sind 10 dag/m2) eingearbeitet werden. Durch diese Anwendung nimmt die Populationsdichte der nützlichen Mikroorganismen über die ganze Fläche stark zu. Diese Arbeitsweise macht das überirdische Kompostieren überflüssig. Tierischer mist, küchenabfälle, Ernterückstände und anderes organisches Material dürfen nur zusammen mit diesen Mikroorganismen in den Boden eingearbeitet werden. Wenn dies nicht der Fall ist, fängt das frische organische Material zu faulen an und das ist schädlich für das Bodenleben. Das Resultat dieser Arbeitsweise ist eine ständige Zunahme der natürlichen Bodenfruchtbarkeit, wodurch erstaunliche Erträge erzielt werden. Die Kosten können von 6-50 % reduziert werden.

 

Fig. 4. Eumycota, die für eine nützliche Fermentation gebraucht werden

(INHALT)

 

  

Pilze

Hefen

 

Mastigomycotina

Saprolegnis

 
 

Zygomycotina

Mucor
Rhizopus
 

Eumycota

Ascomycotina.

 

Saccaromycetaceae

  

Emericella
Neosartorya
Talaromyces
Eupenicillium
Monascas
Neurospora

Saccaromyces
Schizosoccharomyas
Pichoa
 

Basidiomycotina.

 

Ustilaginaceae

  Flammulina
Lentinus
Rhodosporidium
Leucosporidium
 

Deuteromycotina

 

Sporobolomycetaceae

  Aspergillus
Penicillium
Trichodema
Bullera
Sporidiobolus
Sporobolomyces
Cryplococcaceae
Torulopsis
Candida
Kloeckera
Rhodotorula

 

Fig. 5) Sorten und Eigenschaften der Photosynthesebakterien.
(Yamanaka: Energy Metabolism of Micro-Organisms, 1986)

(INHALT)

Photosynthesbakterien

Kohlenstoff-
lieferant

Elektronen

Lebens-bedingungen

 

Grüne Schwefelbakterien
    Chlorobium limicola
    f. thiosulfatophilum

CO2

S2-,S0
S2O32-

Licht, anaerob
Drahtförmige kriechende grüne Bakterien
    Chloroflexus auratiacus

Organische Substanz
(CO2)

Organische Substanz
(S2-)

Licht anaerob
dunkel, aerob
Violette Schwefelbakterien
    Chromatium vinosum
    Thiocapsa pfennigii

CO2, Organische Substanz

S2-,S0
S2O32-, H2

Licht anaerob
dunkel, aerob
Nicht violette Schwefelbakterien
    Rhodopseudomonas sphaeroides
    Rhodomicrobium vannielii
    Rhodospirillum rubrum

Organische Substanz
(CO2)

Organische Substanz
(H2, S2-, S2O32-)

Licht anaerob
dunkel, aerob
dunkel, anaerob
Aerobe Photosynthesebakterien
    Erythrobacter longus

Organische Substanz

Organische Substanz

Licht, aerob
dunkel aerob
Anaerobe, braun-grüne Photosynthesebakterien
    Heliobacteriumchlorum


Organische Substanz


Organische Substanz


Licht, anaerob

Wie in Fig.6 angegeben, ist der Schlüssel zu diesem Resultat das selbstregulierende Recycling-System.
Der schädliche Abbau von organischem Material wird durch nützliche fermentative und synthetische Mikroorganismen in effektive Substanzen umgewandelt. Gleichzeitig wird hier deutlich gemacht, daß bei der Anwendung der gleichen Menge organischer Substanz, abhängig vom Typ der abbauenden Mikroorganismen, der Effekt auf die Ernte außerordentlich unterschiedlich ist. Wenn der gesamte Boden diesen aufbauenden Charakter annimmt, so werden Angriffe auf eine natürliche Weise verschwinden. Als Ersatz für chemische Pflanzenschutzmittel können wir eine durch Mikroorganismen fermentierte Mischung verwenden, die aus Alkohol, organischen Säuren, Honig und Wasser besteht. (siehe EM - Gebrauchsanleitung)

 

Schlußfolgerung

(INHALT)

In dieser Kurzbeschreibung wird die Rolle der Mikroorganismen im Bodenleben als Beispiel für dauerhafte Landwirtschaft beschrieben. Dies hat die Erzeugung von gesunder und sicherer Nahrung und eine gute Beziehung zwischen Landwirtschaft und Umwelt zum Ziel. Es wird deutlich, daß die Anwendungen von Mikroorganismen unendlich sind. Positive Resultate werden also nicht nur in der Landwirtschaft erreicht, sondern auch auf dem Gebiet der Forstwirtschaft, Fischerei, Medizin und Industrie. Mikroorganismen bieten häufig den Schlüssel für Lösungen schwieriger Probleme. Durch die Anwendung von Mikroorganismen ist es möglich, wieder gesunde Nahrung zu produzieren. Aus dem Blickwinkel der Gesundheit sollen die Umweltprobleme sofort in Angriff genommen werden. Die Anwendung von Mikroorganismen macht ein neues Landwirtschaftssystem möglich, wobei Ertrag und Qualität erhöht und die Kosten gesenkt werden. Diese Form der energiesparenden Landwirtschaft ist tatsächlich eine Möglichkeit für den Begriff dauerhafte Landwirtschaft. Ein wichtiger Teil der Lösung der Umweltprobleme hängt von der zukünftigen Art der Landwirtschaft ab.

(INHALT)

Fig 6. Pfeildiagramm für die Wiedergewinnung von umgesetzten organischen Substanzen und die Wirkung der Mikroorganismen im Boden

 

Stichwortverzeichnis - Fremdwörter

  

(INHALT)

acidophil

sauren Boden bevorzugend (Pflanzen)

Aktinomyzeten

Strahlenpilze (Fadenbakterien)

aerob

Sauerstoff zum Leben brauchend

alkalophil

basischen Boden bevorzugend

Aminosäure

organische Säure, bei der Wasserstoff durch eine Aminogruppe ersetzt ist (wichtiger Baustein der Eiweißkörper)

Ammoniak

stechend riechende, gasförmige Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff

anaerob

ohne Sauerstoff lebend

anorganisch

ohne Mitwirkung von Lebewesen entstanden

Antioxydantien

Stoffe, die die Oxydation verhindern

autotroph

sich ausschließlich von organischen Stoffen ernährend

Azotobakter

frei im Boden lebende Knöllchen- (Stickstoff-) Bakterien

biocidal

Biozid = Pestizid

Biosynthese

Herstellung organischer Substanzen mit Hilfe von Mikroorganismen

Chitin

stickstoffhaltiges Polysaccarid, Hauptbestandteil der Körperhülle von Krebsen, tausendfüßern, Spinnen, Insekten, bei Pflanzen in den Zellwänden von Flechten und Pilzen

Chloroplasten

kugeliger Einschluß der Pflanzenzellen, der Chlorophyll enthält

Desoxyribonukleinsäure (DNS)

wichtigster Bestandteil der Zellkerne aller pflanzlichen, tierischen u. menschlichen Organismen

Endosporen

im Inneren eines Sporenbehälters entstehende Sporen

Fermentation

chemische Umwandlung von Stoffen durch Bakterien und Enzyme (Gärung)

Fusarien

Schlauchpilze (Pflanzenschädlinge)

gramnegativ

nach dem Gramschen Färbeverfahren sich rot verfärbend (Bakterien)

grampositiv

nach dem Gramschen Färbeverfahren sich dunkelblau verfärbend (Bakterien)

heterotroph

auf organische Nahrung angewiesen (in Bezug auf nichtgrüne Pflanzen, Tiere und den Menschen)

Infrarotstrahlung

unsichtbare Wärmestrahlung (im Spektrum zwischen rotem Licht und den kürzesten Radiowellen)

Ionen

elektrisch geladene Teilchen, die aus neutralen Atomen oder Molekülen durch Anlagerung oder Abgabe von Elektronen entstehen

karzinogen

krebserzeugend

Merkaptan

alkoholartige chemische Verbindung

Methan

farbloses, geruchloses und brennbares Gas, einfachster Kohlenwasserstoff

Nematoden

Fadenwürmer, Spulwürmer, Trichinen

Oxydation

chemische Vereinigung eines Stoffes mit Sauerstoff

Pathogen

Krankheiten verursachend

Peptide

Spaltprodukt des Eiweißabbaues

Photoperiode

Abhängigkeit der Pflanzen in der Blütenausbildung von der täglichen Licht- /Dunkelperiode

Photosynthese

Aufbau chemischer Verbindungen durch Lichteinwirkung; besonders organischer Stoffe aus anorganischen in grünen Pflanzen

phytotoxisch

pflanzenschädlich

Polysaccaride

Vielfachzucker in Großmolekülen; aus zahlreichen Molekülen einfacher Zucker aufgebaut

prädominant

vorherrschend, überwiegend

Protein

nur aus Aminosäuren aufgebauter einfacher Eiweißkörper

putrifizierend

Fäulnis verursachend

Rhizosphäre

von Pflanzenwurzeln durchsetzte Bodenschicht

Ribonukleinsäure (RNS)

wichtiger Bestandteil des Kerneiweißes der Zelle

Symbiose

Zusammenleben von Lebewesen verschiedener Art zum gegenseitigen Nutzen

Synthese

Verknüpfung einfacher Stoffe zu einem höheren Ganzen

thermophil

wärmeliebend

Zymogen

sich in der Vorstufe eines Enzyms befindend
Enzym = in der lebenden Zelle gebildete organische Verbindung, die den Stoffwechsel des Organismus steuert

 

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