Homezur Homepage

Logo

Fakten über Mikroorganismen
  • Mikroorganismen traten als erste Organismen auf der Erde vor etwa 3,8 Milliarden Jahren auf, Vielzeller entwickelten sich erst vor etwa 600 Millionen Jahren im Neoproterozoikum und der moderne Mensch erschien sogar erst vor etwa 130.000 Jahren.


  • Mikroorganismen übertreffen alle anderen Spezies bei weitem an Zahl und stellen mit 70 % den größten Anteil an lebender Materie (Biomasse) dar.


  • Weniger als 0,5 % der geschätzten 2 bis 3 Milliarden Spezies der Mikroorganismen wurden bislang entdeckt und klassifiziert.


  • Mikroorganismen treiben die für das Leben auf unserem Planeten wichtigen geochemischen Stoffumsetzungen an und beeinflussen das globale Klima. Die mikrobielle Verstoffwechselung kritischer chemischer Elemente wie Kohlenstoff oder Stickstoff trägt dazu bei, die Erde bewohnbar für alle anderen Lebewesen zu halten. Mikroorganismen erzeugen mindestens die Hälfte des elementaren Sauerstoffs (O2) des Planeten.


  • Mikroorganismen gedeihen in einer erstaunlichen Vielfalt sehr unterschiedlicher Habitate, sowohl in extremer Hitze, Kälte, Strahlung, Druck, Dunkelheit, als auch in salziger, saurer und alkalischer Umgebung. Oft leben sie dort, wo keine anderen Lebewesen existieren können, und beziehen ihre Nährstoffe ausschließlich aus anorganischem Material (Siehe hierzu auch: Extremophile).


  • Die ungewöhnlichen Fähigkeiten von Mikroorganismen spiegeln sich in der Vielfalt der ökologischen Nischen wider, die sie besetzen können. Diese wiederum könnten sich als Quelle für noch unbekannte Gene und Organismen erweisen, die wertvoll sind für Biotechnologie (siehe hierzu zum Beispiel Polymerase), Energiegewinnung, biologischer Abbau von Abfall und Schadstoffen und vieles mehr. Wenn bei Havarien von Tankern auf dem Meer Erdöl oder Erdölprodukte austreten, „fressen“ spezielle Mikroben diese als „Teppich“ auf dem Meer schwimmenden Schadstoffe auf.


  • Die Zusammensetzung der Biozönose hinsichtlich ihrer Arten (engl.: diversity pattern = „Vielfältigkeitsmuster“) in einem Biotop und ihre Änderungen können zur Überwachung (engl.: monitoring) des Biotops beziehungsweise zur Vorhersage von Änderungen in einem Ökosystem genutzt werden.


  • Die Genome von Mikroorganismen sind von geringer Größe und wenig komplex reguliert: gewöhnlich bestehen sie aus nicht mehr als 10 Millionen DNA-Basen, im Vergleich zu den etwa 3 Milliarden Basen des Genoms von Menschen oder Mäusen.


  • Auf und im menschlichen Körper existieren etwa 10 bis 100 mal mehr Mikroorganismen (vor allem Bakterien), als menschliche Zellen, aus denen ein Mensch besteht: Etwa 1 Billiarde (1015) Mikroorganismen stehen 10 - 100 Billionen (1013 - 1014) menschliche Zellen gegenüber, dies entspricht einer Gesamtmasse von 0,5 bis 1 kg Mikroorganismen. Gesunde Menschen haben alle nahezu den gleichen Besatz von Mikroorganismen in Darm, Mund und Nase sowie auf der Haut. Auf einem Quadratzentimeter Haut haben – wenn man von Bakterien mit 1 µm Länge und 0,5 µm Breite ausgeht – theoretisch 200 Millionen Bakterien Platz. Tatsächlich leben aber etwa nur 100 bis 10.000 Bakterien pro cm² Hautfläche; die Haut ist also relativ keimarm. Im Magen-Darm-Trakt bilden sie die Darmflora und produzieren Vitamine (Biotin, Folsäure und Vitamin K), stärken das Immunsystem und verhindern die Ansiedlung und Ausbreitung von pathogenen Bakterien und Pilzen. In einem einzigen Gramm menschlichen Kots befinden sich etwa 100 Milliarden Mikroorganismen.


  • In einem Liter Meerwasser können mehr als 20.000 unterschiedliche Arten von Mikroorganismen leben, in den Ozeanen insgesamt sogar bis zu zehn Millionen Arten.


  • Mikroorganismen, genauer die Milchsäurebakterien (Döderleinflora), sorgen für ein saures Milieu (pH 3,8 - 4,5) in der Vagina von Säugetieren und verhindern so bakterielle Infektionen.


  • Bald nach dem Tod werden Mensch und Tier von den eigenen Darmmikroorganismen zersetzt; die intakten Schleimhäute lebender Organismen schützen sie vor den zersetzenden Bakterien im Darm.


  • Die meisten Mikroorganismen verursachen keine Krankheiten.


  • Bakterien werden biotechnisch zur Herstellung von Arzneimitteln genutzt wie z. B. Insulin und Antibiotika.


  • Das Darmbakterium Escherichia coli verdoppelt sich unter optimalen Bedingungen alle 20 Minuten.


  • Mikroorganismen werden bei der Schädlingsbekämpfung als Alternative zu giftigen chemischen Mitteln eingesetzt.


  • Mikroorganismen im Magen (Gattung Deinococcus) wurden auch im Kühlwasser von Kernkraftwerken und arsenverseuchten Abfällen gefunden, es gibt sehr viele verschiedene Mikroorganismusstämme auf und in unserem Körper, so unterscheiden sich die Stämme in der Armbeuge erheblich zu denen auf der Unterarmhaut.

 

 

Mikroorganismen als Krankheitserreger

Ein kleiner Anteil der Mikroorganismen ist pathogen, d. h. diese Organismen verursachen bei Pflanzen, Tieren oder Menschen Krankheiten und haben deshalb eine besondere Bedeutung. Die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit den bei Menschen und Tieren pathogenen Mikroorganismen befasst ist die Medizinische Mikrobiologie. Die Phytopathologie befasst sich unter Anderem mit den bei Pflanzen pathogenen Mikroorganismen.



Homezur Homepage